Meditation öffnet mein Herz

In den Ferien, wenn man dem Alltag zu entfliehen scheint, sind viele Dinge anders. Unsere Sommerferien liegen noch gar nicht so lange zurück und ich muss sagen, ich habe mich selten so entspannt, so ausgeglichen und frei gefühlt. Meditation war auch weit weg von zu Hause ein festes Ritual in meinem Tagesablauf und es gibt einen Moment, an den ich mich mit Gänsehaut zurück erinnere.

 

Wir vier zusammen am Strand. Die Sonne scheint, es ist warm, ich spüre den weichen Sand unter meinen Füßen, höre das Meer rauschen. Mein Mann und die Jungs planschen ausgelassen im Meer. Fast schon ein wenig zu kitschig, um wahr zu sein. Aber es ist wahr und in diesem Moment setze ich mich ganz nah ans Wasser in den Sand und schließe die Augen. Ich suche meinen Weg nach Innen in diesem wunderbaren Setting und spüre sofort, wie ich tief eintauchen kann. Ich spüre die Verbindung zwischen meiner Familie  und mir und nehme sie so intensiv wahr, wie selten. Da bin nur ich und meine Familie. So pur an einem Ort, an dem ich mich völlig sicher fühle. Es ist so ein unglaubliches Erlebnis und ich bin in diesem Moment geflutet von Glück.

 

Dabei spielt es für mich gar keine Rolle, dass um uns herum noch ziemlich viele Menschen sind, die hier ebenfalls urlauben. Früher hätte ich solche Orte gemieden. Es zog mich eher an einsame Strände, weit weg von den Touristenhochburgen. Das ist auch teilweise immer noch so, aber ich kann mittlerweile auch unter vielen Menschen Ich sein. Vor nicht all zu langer Zeit hätte ich mir das nicht vorstellen können, dass ich mich im öffentlichen Raum hinsetze und anfange zu meditieren. Ich hätte mich beobachtet und bewertet gefühlt. Aber seit dem ich auf dem Weg zur Arbeit mitten in der Rushour in der überfüllten U-Bahn einen Weg zu mir und in die Stille gefunden haben, ist es mir egal, dass mein gesamtes Umfeld genau das Gegenteil lebt. Es spielt für mich keine Rolle mehr, was andere Menschen vielleicht über mich denken. Zumindest meistens. Beides ist eine unglaubliche Befreiung für mich gewesen.

 

Nun sind die Ferien vorbei und ich versuche genau dieses Gefühl, dass ich am Strand hatte, in meinen Alltag hinüber zu retten. Nicht immer einfach zwischen all den Aufgaben und Pflichten, die es zu erledigen gilt. Doch ich hole mir ganz bewusst diese Szene ins Bewusstsein. Ich fliege in der Zeit zurück, sehe meine Jungs im Meer ausgelassen baden, ich sehe die Farben, nehme die Gerüche wahr und stelle alles in meiner Vorstellung so intensiv, dass ich das Gefühl habe, dieser Moment wäre genau jetzt. Dann kommt auch sofort die tiefe Verbundenheit zurück. Ich spüre die Lebensfreude und die Kraft und hole mir genau das in meinen Hamburger Mama-Alltag.