Blessingway - Zeremonie für werdende Mamas

Am Sonntagnachmittag mache ich mich bei klirrender Kälte und strahlendem Sonnenschein  auf, um zur Blessingway Zeremonie von Kathrin Mechkat von MOMazing und Maria Christina Gabriel zu gehen. Blessingway Zeremonie. Ein  für mich zauberhaft, Geheimnisse in sich birgender Name und ich bin schon so gespannt darauf, was ich an diesem Nachmittag erleben darf.

 

Blumenmeer zum Blessingway

Der Raum ist wunderbar geschmückt. Ganz vorne befindet sich ein wahres Blumenmeer aus Tulpen, Anemonen und Schleicherkraut. Dahinter sind allerhand Fläschchen und Kristalle liebevoll angeordnet, aber auch andere getrocknete Pflanzen sind zu sehen. Der so heimelig und gemütlich hergerichtete Raum  im Soul & Yoga in Hamburg füllt sich allmählich mit Frauen und als die Runde komplett ist, sind 4 Schwangere unter ihnen. Auch sie haben ihren Weg hier her gefunden und dürfen bei der heutigen Zeremonie die Königinnen sein.

Denn, wie Christina uns zu Beginn erzählt, ehrt Blessingway den Weg der Frau zur (erneuten) Mama und setzt eine Tradition fort, die die Navajos schon seit Jahrzehnten feiern. Die Zeremonie segnet den einzigartigen Wandlungsprozess des weiblichen Körpers, die Reise hin zur Geburt und einem ganz neuen Abschnitt des Lebens. Wo früher die Ältesten zusammenkamen, um ihr Wissen und ihre guten Wünsche zu teilen, vereinen sich heute Freundinnen, Schwestern und Doulas in urbanen Metropolen und erinnern einander an den kraftvollen Segen, den das Miteinander knüpft.

„Das Blessingway bringt uns durch Schwangerschaft und Geburt wieder mit den Wesentlichen Dingen in Kontakt. Es erdet, gibt neue Kraft und nutzt positive Affirmationen. Eine echte Transformationsreise in sich“, erzählt sie weiter und nun ist meine Neugier endgültig geweckt, denn das alles hört sich so wunderbar, so kraftvoll an.

 

Zusammenkommen, zusammenwachsen

Obwohl sich die meisten Frauen untereinander nicht kennen, bilden wir schon von Anfang an eine Gemeinschaft. Wir dürfen uns im Halbkreis nah zueinander setzen und jede von uns erhält eine getrocknete Rosenblüte von Christina. Nach und nach darf jede Frau ihre Blüte über einer Schale Wasser zerreiben und die einzelnen Rosenfragmente mit ihrer Intension für den Nachmittag ins Wasser fallen lassen. So haben wir gemeinsam unser eigenes Rosenwasser für den heutigen Tag  hergestellt, wodurch bereits in der ersten Zeit des Beisammenseins ein starker Zusammenhalt untereinander entstanden ist.

Deine Farbe ist kräftig und sanft

Danach darf sich jede Frau eine Blume aus dem Blumenalter heraussuchen. Ganz intuitiv greife ich zu einer intensiv blauen Anemone. Wir bekommen einige Minuten Zeit, um unsere Blume einmal mit Kinderaugen und allen Sinnen zu betrachten. Wie fühlt sie sich an, wie sieht sie aus, wie riecht sie, was möchte sie uns vielleicht sagen? Der bewusste Gedanke an diesen durch die Natur in sich geschlossene Kreis, in dem aus einem einzigen Samen erst ein Keimling entsteht und mit der Zeit eine Pflanze mit Wurzeln, Stängel und Blättern heranwächst, die das Licht sucht und mit ihrer Blüte in einer ganz eigenen Schönheit blüht, hinterlässt ein wohliges Gefühl in mir. Und meine Anemone scheint mir genau das sagen zu wollen. Ich darf meinen eigenen Weg gehen, auch wenn er nicht geradlinig ist. Dass ich dabei getragen werde von einem starken Stängel und von einem festen Fundament, das die Wurzeln mir geben. Meine Farben sind kräftig und sanft und genau diese Aussagen fühlen sich gerade so passend, so stimmig an und beschreiben meinem Lebensweg zum jetzigen Zeitpunkt, an dem ich gerade stehe. 

Blumen im Haar

Die Zeremonie geht dann auch mit den Blumen weiter. Wir dürfen uns zu zweit um eine Schwangere kümmern und ihr einen Haarkranz aus dem Blumenmeer flechten. Mir kommt es so vor, als ob ganz von alleine einen Vertrautheit zwischen den Kleingrüppchen entsteht und auch wir drei Frauen stecken sofort die Köpfe zusammen. Es wird geplaudert, gelacht und liebevoll berührt. Ich habe das Gefühl, dass wir uns alle schon seit Ewigkeiten kennen, dass wir vertraut miteinander sind und es gerade in diesem Moment genau das Passende ist, der Schwangeren Halt und Sicherheit zu geben, sie zu unterstützen und die gemeinsame Zeit mit ihr zu teilen. Mit einer herzlichen Umarmung schließen wir die Runde und lächeln uns einander noch einmal aus tiefstem Herzen zu.

Du bist genug

Danach leitet Christina eine Meditation mit dem Satz „Du bist genug, du hast genug“ an. Jeder Teilsatz bestehend aus nur drei Wörtern, der aber so aussagekräftig und passend zu sein scheint. Wie oft gibt es doch im Alltag Situationen in denen man sich so fühlt, als ob man genau das nicht ist, nicht hat. Es tut so gut sich einen Moment Zeit zu nehmen und sich genau das einmal zu sagen. „Ich bin genug, ich habe genug“. Genug Liebe, genug Vertrauen, genug Kraft, genug Geduld, genug Zuversicht. „Ich bin genug, ich habe genug“. Dieses Mantra begleitet mich seit dem auf meinen Wegen und hilft mir in vielen Situationen wieder zu mir zu kommen und mir genau das zu holen, was mir manchmal abhanden gekommen scheint.

 

Und zwischen durch Yoga

Abgerundet wird die Blessingway Zeremonie durch immer wieder kehrende Yogaeinheiten, die Kathrin liebevoll anleitet. Die Asanas sind für die Schwangerschaft passend ausgewählt und führen uns in den Raum der inneren Stille. Wir werden zum Loslassen und Spüren, aber auch zum Kraft tanken und zum Horchen auf die eigenen weiblichen Essenz eingeladen. Im Kreise der anwesenden Frauen, fällt es mir leicht, mich darauf einzulassen.

Lass dir ein Licht scheinen

4 Kerzen, die von Hand zu Hand wandern. 4 Kerzen, in die man seine Wünsche und Gedanken für jede schwangere Frau mit einem kleinen Herzstocher eingravieren kann. 4 Kerzen, die an diesem Nahmittag entstehen und gesegnet werden und die entzündet werden können, wenn die Geburt beginnt und sich ein neues Menschlein gemeinsam mit der Mama auf den Weg macht das Licht der Welt zu erblicken. Ein wunderbares Ritual von Frau zu Frau, um bei ihr zu sein und sie bei diesem einzigartigen Erlebnis Geburt zu begleiten. So geht der Nachmittag allmählich zu Ende und ich bin erstaunt, wie schnell doch 4 Stunden vergehen. Aber zum Glück gibt es noch leckeren Kuchen und somit die Zeit um noch einmal zusammen zu kommen und das Erlebte zusammen ausklingen zu lassen.

Blessingway ein Nachmittag voller magischer Momente

Ein Nachmittag voller magischer Momente und voller Vertrauen. Ein Nachmittag in einem Kreis von Frauen, in dem jede seinen ganz eigenen Platz hatte. So auch ich. Ich bin zu tiefst dankbar, dass ich an dieser wunderbaren Zeremonie teilhaben durfte. Mit einigen Frauen stehe ich seit dem in Kontakt und so bin ich mir sicher, dass es ihnen genauso geht. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Kathrin von Momazing und Christina. Ihr habt den Raum dafür geschaffen!

Maria Christina Gabriel arbeitet international als Mentorin und Birth Doula. Ihre Ausbildungen hat sie von Peru bis Tibet erhalten und vereint heute ihr Wissen modern verpackt. In ihrem Onlinekurs

Power of Ceremony lernst du von zuhause aus das ABC der Rituale und Zeremonien. Mit Mama Blessings bietet sie ab April auch einen Onlinekurs speziell für Mamas an.

 

Kathrin Mechkat ist Zweifach-Mama, Journalistin und Lehrerin für Pre-&Postnatal Yoga. Die Zusammenarbeit mit Christina fand als Teil der von ihr organisierten Reihe Momazing Me-Time statt. Kathrin schreibt den erfolgreichen Blog MOMazing



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