Mama meditiert - Wirf deine Klischees über Meditation über Bord und bring mehr Ruhe und Achtsamkeit in deinen Alltag

Meine erste Erfahrung mit Meditation machte ich an einem Yogawochenende in einem Aschram. „Am besten, ihr legt euch eure Yogamatte vors Bett und fallt von eurer Matratze nach dem Schlaf direkt auf die Matte. Dann macht ihr eure Sonnengrüße und meditiert anschließend für 20 Minuten“, so redete die Yogalehrerin von der Yoga- und Meditationspraxis.

 

Ganz ehrlich, ich habe mir diese Praxis zu Herzen genommen und ganze 2 Mal zu Hause durchgehalten. Ich war schon immer eine Langschläferin und Spätaufsteherin und seit dem ich Mama bin erst Recht. Jede Minute Schlaf ist für mich kostbar und selbst wenn ich als erstes Familienmitglied wach bin (und das kommt wirklich nicht allzu oft vor) dann nehme ich mir genau diese Zeit um noch ein paar Minuten faul im Bett liegen zu können. An Yogamatte und Meditation denke ich in diesen seltenen Momenten eher weniger.

 

Diese erste Erfahrung mit Meditation hat mich demnach eher abgeschreckt und so ist sie erst einmal wieder aus meinem Leben verschwunden. Zu sehr verwurzelt war in mir die Vorstellung, dass man beim Meditieren stundenlang und bewegungslos in einem unbequemen Sitz auf einem harten Boden zubringt. Ich stellte mir vor, dass ich weit weg von jeglicher geistiger und körperlicher Entspannung hin und her blinzelnd um mich sehen würde, um dabei festzustellen, dass alle anderen Teilnehmer tiefenentspannt, locker und leicht auf ihrem Meditationskissen sitzen und wahrscheinlich gerade jetzt die besten Minuten am Tag verbringen. Und ich würde mich wahrscheinlich mit der Frage quälen, warum in aller Welt funktioniert Meditation bei allen anderen, nur nicht bei mir?

So stellte ich mir das Meditieren lange Zeit vor, als eine esoterische Veranstaltung, die zu mir so rein gar nicht zu passen schien. Noch dazu fragte ich mich, wie ich eine Meditationspraxis in meinen Alltag einbinden sollte, der durch Familie, Teilzeitjob und Haushalt bereits sehr voll ist. Ich war fest davon überzeugt, dass es kein Zeitfenster in meinem vollen Tag für Meditation geben könnte.

 

Trotzdem meldete ich mich zu einer Fortbildung an, um Meditationsleiterin zu werden. Vielleicht lag es daran, dass Weihnachten kurz vor der Tür stand und ich die Aussicht auf eine Woche Urlaub in einer so hektischen Zeit ziemlich verlockend fand. Acht Stunden nur für mich, während der Rest der Welt gestresst von Laden zu Laden hetze, um noch die letzten Geschenke zu besorgen. Und diese Entscheidung sollte ich nicht bereuen.

 

Die erste Erkenntnis der Fünftagefortbildung war vielleicht die wichtigste überhaupt. Meditation kann jeder! Denn es gibt fast 9 Milliarden Menschen auf der Welt und genauso viele Arten der Meditation gibt es auch. Ich musste also nicht um fünf Uhr morgens auf die Matte hüpfen und dann eine mir endlos vorkommende Zeit auf meinem Meditationskissen aushalten? Drei Minuten am Tag sollten wirklich reichen? Diese Erkenntnis war so befreiend, so grundlegend neu für mich und fühlte sich so wahnsinnig gut und richtig für mich an. Fest davon überzeugt, dass ich die für mich passende Meditationsweise finden würde, konnte ich mich auf die unterschiedlichsten Meditationsarten, die vorgestellt wurden, einlassen. Ich konnte ausprobieren, Erfahrungen sammeln und teilen und mit jedem Mal konnte ich mehr loslassen, mehr in mein Inneres eintauchen.

40 Wochen sagt, man, 40 braucht es um aus einer Tätigkeit eine Gewohnheit werden zu lassen. 40 Wochen sind nun schon lange um und mir fällt es nicht mehr wirklich schwer ein Zeitfenster am Tag zu finden, in dem ich meditiere. Ganz oft werden aus den 3 Minuten, die ich mir vorgenommen habe, auch mal 5 oder sogar 10. Ich merke, dass mir diese tiefen Einblicke so gut tun und ich loslassen kann.

Genau deshalb möchte ich hier auf meinem Blog in der nächsten Zeit unterschiedliche Meditationstechniken vorstellen, die du ausprobieren kannst. Schaue, ob sie für dich stimmig sind und vertraue darauf, dass du deine Meditationstechnik finden wirst. Das einzige, was du dafür brauchst, sind 3 Minuten!

 

Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu begleiten! Deine Katrin