Mama allein zu Haus! Ein Wochenende nur mit mir!

Kein Kinderlachen, kein Gequengel, keiner fragt: "Spielst du was mit mir?", kein Kochen punkt zwölf Uhr, kein Planen an diesem Wochenende, denn ich bin an unglaublichen drei Tagen allein zu Hause! So muss sich ungefähr Kevin gefühlt haben, dessen Familie ohne ihn in die Ferien fuhr. Ich muss gestehen, ich bin ein klein wenig aufgeregt, als ich dem roten Auto hinterher winke und alleine auf dem Gehweg zurück bleibe.

 

Was also tun an einem Wochenende, das so völlig anders ist als sonst? Große Pläne habe ich geschmiedet, doch dann kam irgendwie doch alles etwas anders als gedacht. Zuerst sagte meine beste Freundin ihren Besuch ab, alle anderen guten Bekannten sind ausgerechnet an diesem Wochenende nicht in der Stadt oder anders weitig verabredet. Die Hausparty, die ich mir so glamourös vorgestellt habe, fällt damit schon mal ins Wasser.


Und irgendwie beschleicht mich von Innen her eine ganz komische Leere. Plötzlich fehlt mir der ganz normale Alltagstrubel und ich fühle mich plötzlich richtig allein.  Am liebsten würde ich mich ins Bett legen und die Decke über den Kopf ziehen, doch ich bin kein Mensch, der versackt und sich bemitleidet. So beschließe ich kurzer Hand eben alleine auszugehen. Doch es ist gerade mal 14.00 Uhr nachmittags, aber Kino geht immer. Ich mit mir zusammen und ganz alleine ins Kino gehen, wie lange hat es das schon nicht mehr gegeben? Und das um 14.00 Uhr. Von dem Film, der gerade laufen soll, habe ich noch nie etwas  gehört. Ehrlich gesagt, bin ich als Mutter überhaupt nicht mehr up to date, was heute so im Kino läuft. Aber spontan sein ist eine gute Eigenschaft und so kaufe ich mir trotz der frühen Uhrzeit oder gerade deswegen eine Eintrittskarte und ein Bier. Kinoluft, herrlich. Ich sinke sofort in den roten, bequemen Sessel und überraschender Weise bin ich als Erste im Saal. Ein wunderbares Gefühl und auch die paar Seelen, die ihren Weg auch noch hier herein finden, setzen sich in großen Abständen zu mir auf ihre roten Sessel. Großartig, freie Sicht auf die Leinwand!


Und dann geht's los. Nun ja, der Kinofilm hat mich ehrlich gesagt nicht wirklich vom Hocker gerissen und auch nach dem Film hat mir jemand gefehlt, mit dem ich das gerade eben Gesehene hätte diskutieren können, aber hey, das Gefühl, als ich bei Helligkeit und etwas angeschwipst (ja, als Mama spürt man auch irgendwie schon ein Bierchen über zwei Stunden verteilt im Gehirn nachhallen) aus dem Kino komme, ist großartig. Ich kann es immer noch. Einfach mit mir sein und es fühlt sich auch noch gut an! Und das lässt doch hoffen auf das, was die nächsten zwei Tage noch kommen mag!